Betonsaeule

Die Betonsäule


Es ist vollbracht, die Betonsäule steht und gibt meiner GP-DX Montierung den gewünschten bombenfesten Halt.
Nach der Beobachtung entferne ich nur den Teleskoptubus, der mit einer Schwalbenschwanzschiene mit der Montierung per Handschraube befestigt ist und so leicht zu demontieren ist.
Die Montierung bleibt im Freien und wir durch eine Kunststoffschutzhaube, vom Baumarkt, gedacht für einen Gartenstuhl, geschützt.
Die Vorteile sind gewaltig, das Einnorden entfällt und auch das jedesmalige Setzen von Referenzsternen im Sky-Sensor, um die auf GOTO aufgerüstete Montierung zu kalibrieren. 
So lassen sich auch am Taghimmel helle Objekte wie Venus, Jupiter und helle Sterne schnell auffinden.
Nach einer Beobachtungsnacht fahre ich das Teleskop einfach in eine Parkposititon, schalte dann den Skysensor aus, stecke die Verbindungen zu den Motoren ab und lagere in mit dem Teleskoptubus bis zur nächsten Beobachtungsnacht im Haus. 

Der Nachteil für die nachfolgenden Erben, falls keiner davon Interesse an den Sternen findet, ist das sie einen 1,5 Kubikmeter von Eisen durchsetzten Betonklotz aus dem Garten entfernen müssen, um das Grundstück anders zu nutzen. Das bringt sie dann hoffentlich in Schwitzen und verlängert so ihr eigenes Leben durch sportliche Betätigung.

Und so wurde die Betonsäule erstellt:

Ein Fuhrunternehmer buddelte mir mit seinem Aufliegerbaggerarm ein Loch von 140 x 110 cm und ca. 80 cm Tiefe. (Die Maße ergaben sich durch die Größe der Baggerschaufel die war voll geöffnet eben so groß und doppelt nebeneinander gesetzt auch so breit.) Auf den Grund des Loches legte ich 2 Ziegelsteine und richtete sie mit der Wasserwaage gerade aus. Darauf legte ich dann eine rechteckig auf die Größe des Lochs zugeschnittene Baustahlmatte. 
Darauf stellte ich nun ein KG-Kunststoffrohr, mit 200 cm Höhe und 30cm Durchmesser das ich mir im Sanitärfachhandel besorgte.
In das untere Drittel des  Rohres bohrte ich 4 Löcher von ca. 4cm Durchmesser und steckte 10mm Eisenstäbe durch. Das ganze damit sich der Beton im Rohr mit dem umliegenden Beton des Klotzes verbindet. Vermutlich kann man sich diese Löcher auch schenken. 
Von der restlichen  Baustahlmatte schnitt ich einen Streifen, von ungefähr 50 cm, bog ihn zu einem Ring und band in mit Draht zusammen. Dieser Ring ,(ca. 70 cm Durchmesser) wurde dann über das Rohr gefädelt und ebenfalls auf die Baustahlmatte gestellt, die am Grund des Loches liegt. 
Darauf legte ich, nun wiederum waagerecht, eine Baustahlmatte, ca 120 x 90 cm, in die ich vorher in der Mitte einen Ausschnitt für das Kunststoffrohr machte.

 

Eine Estrichgewebematte ebenfalls zugeschnitten, ringförmig gebogen und mit Draht zusammengebunden wurde dann in das Kunststoffrohr geschoben.
Zur Verstärkung dieses Gewebes, schob ich noch 3 Stück 2meter lange und 10mm starke Eisenstäbe in die Säule. Unten steckten die Stäbe in den Löchern der Ziegelsteine und oben band ich sie soweit ich eben nach unten kam ein paar mal an die Estrichmatte mit Draht an.

 

Ich bastelte mir dann noch eine Bretterschalung um den oberen Rand des Betonklotzes in eine rechteckige Form zu bringen. Hierzu sei bemerkt das meine Säule so ca. 140 cm aus dem Betonklotz herausragt. Diese Höhe habe ich in Hinblick auf die Erstellung einer Schutzhütte mit drehbarem Dach so gewählt.
Der Fußboden dieser Schutzhütte liegt dabei um ca. 20 cm höher als die Rasennabe und bringt damit mein Teleskop  wieder in eine niedrigere Höhe.

Wer ohne Schutzhütte beobachtet, kann auch das Loch um die 20cm tiefer graben und damit 20cm unter der Rasennabe mit dem Betonieren aufhören.
Auf dem Betonklotz kann dann wieder Erde aufgebracht werden und Rasen angesät oder Gehwegplatten auf Splitt gelegt werden. Damit werden beim Beobachten Schwingungen, die vom Betonklotz auf die Säule weitergegeben werden, gedämpft.

Ja, irgendwie muss dann die Montierung noch mit der Betonsäule verschraubt werden, dazu besorgte ich mir zuerst einen Gußsäulenadapter bei der Fa. Vehrenberg für meine GP-DX Montierung. Für diesen Adapter wurde wiederum ein Adapter bestehend aus einer aufgeschweißten Buchse auf einer gleichseitigen Dreiecksplatte angefertigt. Aus einer Spanplatte die ich kreisrund (genau im Durchmesser des Kunststoffrohres) ausschnitt, fertigte ich mir eine Montagehilfe für 3 Stück 30cm lange Gewindestangen mit 12mm Durchmesser. Auf diese Platte wurden dann die Positionen der Bohrlöcher der Dreiecksplatte übertragen und gebohrt. Danach verschraubte ich die Gewindestangen mit Beilagscheiben und Muttern so mit dieser Platte das sie nach oben ca. 5 cm herausragten.
Auf das untere Ende des Gewindes, das das ja dann später im Beton steckt, schweißte ich Eisenstückreste um den Gewindestangen nachher nach dem Aushärten des Betons, maximalen Halt zu geben.

Jetzt aber her mit dem Beton....
Ein Betonmischwagen brachte mir dann 1,5 Kubikmeter Beton den ich jeweils zuerst in einen Schubkarren einlaufen lies und dann abwechseln von allen Seiten in das Loch füllte. Die Kunststoffsäule sollte während des Befüllens schon mal grob nach der Wasserwaage ausgerichtet werden, sie lässt aber nachdem das Loch ganz mit Beton befüllt ist  noch nachjustieren. Danach füllte ich mit einer Schaufel die Säule mit Beton auf. Ich habe also Säule und Klotz in einem Stück betoniert, es gab da überhaupt keine Probleme das der Beton in der Säule nach unten abgesackt wäre. Wichtig ist nur, das der Beton in der Säule mit einem Stück Holz oder so während des Einfüllens immer wieder mal nachgestampft wird.
Viel wichtiger als das, ist es aber nach dem Auffüllen der Kunststoffsäule mit dem Beton die Säule außen von allen Seiten von unten nach oben kräftig mit einem Gummihammer abzuklopfen. Das verdichtet den Beton und treibt die in der Masse vorhandene Luft aus, man sieht die Luftbläschen richtig wie sie die Betonoberfläche durchdringen. Oben füllt man dann immer wieder mal Beton nach.

Nachdem die Säule ganz voll war, habe ich in den nassen Beton, die mit der Spannplatte verschraubten Gewindestangen eingedrückt. Daraufhin noch einmal den oberen Rand des Kunststoffrohres mit dem Gummihammer abgeklopft damit der Beton guten Schluss zu den Gewindestangen und aufgeschweißten Eisenstückresten hat. Nach dem Aushärten des Betons und der Abnahme der Spannplatte habe ich mich selbst gewundert, der Beton ist keinen Millimeter nach unten verschwunden.

Uns so sieht das ganze jetzt aus:

 

Herzlichen Dank an meinen Dad,  der mir immer mit super Rat und noch mehr Tat hilft, wie hier auf dem Bild.
Herzlichen Dank an meinen Freund Valentin Pock, der mir eine maßstabsgetreue technische Zeichnung und einen 3D-Plan anfertigte.
Und herzlichen Dank an meinen Cousin Gerd Maier der mit Hilfe eben dieses Konstruktionsplans einen Adapter aus V2A Edelstahl, in einer Wahnsinns Qualität anfertigte.